„Wo zwei oder drei …“

Menschliche Nähe ist so wichtig wie Essen und Trinken. Einsamkeit macht deshalb genauso krank wie Rauchen oder Fettleibigkeit – das zeigen rund 150 Studien aus fast allen Erdteilen. In Großbritannien gaben mehr als neun Millionen Einwohner an, immer oder häufig einsam zu sein; etwa 200.000 sagten, sie hätten höchstens einmal im Monat ein Gespräch mit einem Freund oder Verwandten. Eine traurige Bilanz! Das Rote Kreuz spricht von einer „Epidemie im Verborgenen“. Ob das „Ministerium für Einsamkeit“, das die britische Regierung eingerichtet hat, dagegen hilft? Jedenfalls ist es gut, dass inzwischen mehr über dieses Thema diskutiert wird. Gerade Christen haben den Auftrag, sich füreinander einzusetzen, statt nebeneinander zu leben. Der Gründer der ökumenischen Kommunität Taizé drückte es so aus: „Jede Gemeinschaft mit Gott führt zum Nächsten.“

Gerade ältere Menschen leiden oft unter Einsamkeit. Lange schien es unausweichlich: Wenn der Partner verstorben ist und die Kinder weit weg wohnen, bleibt man entweder allein oder geht ins Heim. Inzwischen gibt es aber viele neue Wohnformen – auch generationenübergreifend. Sie sind eine gute Alternative – und das nicht erst, wenn die eigenen Grenzen immer enger werden. Wer früh genug mit dem Nachdenken und Planen beginnt, hat vielfältige Möglichkeiten, die sich kreativ nutzen lassen. Einige Modelle und Tipps finden Sie im Themenschwerpunkt der Juli/August-Ausgabe von LebensLauf.

Ihre Agnes Wedell

Redaktion LebensLauf